„Bauen muss wieder einfacher werden“

MIT diskutiert beim baupolitischen Frühstück mit Fachleuten

Eine Energieeinsparverordnung, die weit über das Ziel hinausschießt und die Baufachleute vor Probleme stellt, unsinnige Gesetze und langsam arbeitende Behörden – für Wilhelm Hausmann steht eine wichtige Forderung fest: „Das Bauen in Deutschland muss wieder einfacher werden“.
 Henning Rehbaum, MdL, Susanne Block (Kreisvorsitzende der MIT Warendorf), Resi Gerwing (Stvtr. Bgm.),Wilhelm Hausmann. Henning Rehbaum, MdL, Susanne Block (Kreisvorsitzende der MIT Warendorf), Resi Gerwing (Stvtr. Bgm.),Wilhelm Hausmann.
Das machte der Baupolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion im Rahmen eines baupolitischen Frühstücks in Beckum deutlich. Der CDU-Landtagsabgeordnete aus Oberhausen vom Niederrhein, der Diplom-Ingenieur ist zugleich praktizierender Architekt, war auf Einladung von Henning Rehbaum in das „Twin-Cable“-Restaurant gekommen, um dort mit heimischen Unternehmern zu diskutieren. „Wir rutschen in Deutschland in eine Verhinderungsstruktur hinein“, zeigte Wilhelm Hausmann die Probleme auf und belegte das mit zahlreichen Beispielen. So sei die Energieeinsparverordnung eine gesetzliche Vorgabe, die weit über das ursprüngliche Ziel hinausschieße. „Hier hört der technische Verstand auf und wird zu einer Glaubensfrage.“ Der Landtagsabgeordnete hatte die Lösung parat: „Wir müssen überall zurück zum Normalmaß.“ Es sei selbstverständlich, mit den Ressourcen sorgfältig umzugehen und zu Energieeinsparungen zu kommen, führte Hausmann weiter aus. Das hingegen könne mit vorgeschriebenen Dämmschichten von mehr als acht Zentimetern nicht erreicht werden. „Das bringt fast nichts mehr – nur noch bautechnische Schwierigkeiten“, machte der Fachmann deutlich. In vielen Bereichen sei gerade in Nordrhein-Westfalen in den vergangenen Jahren ein „Verwaltungs-Molloch“ geschaffen worden, kritisierte Hausmann. „Wir müssen die bestehende Über-Bürokratisierung ändern, NRW muss wieder ein fortschrittliches Land und zum Motor Deutschlands werden.“ Eine Gewerbeansiedlung würde in NRW mindestens ein Jahr in Anspruch nehmen, zeigte der CDU-Politiker einige der bestehenden Hemmnisse auf. „Das Problem in Deutschland ist, dass wir es immer übertreiben“, verwies er auf ihm zu weit gehende Gesetze und Verordnungen. „Hier wird investiert und renaturiert“, nannte der heimische CDU-Landtagsabgeordnete Henning Rehbaum die Anlagen am Tuttenbrocksee „ein tolles Beispiel, wie man es richtig machen kann“. Kritik übte er an der NRW-Landesregierung. Nordrhein-Westfalen habe das schlechteste Wachstum aller Bundesländer. „Wir müssen wieder den Anschluss finden“, nannte Rehbaum viele Bereiche, die seiner Meinung nach im Argen liegen. Gerade im Baurecht müsse man es für Investitionen leichter machen, nur so könnten die benötigten Wohnungen entstehen.