Um Lösungen zu entwickeln wandte sich der Kreisverband der Mittelstands-und Wirtschaftsvereinigung mit einer Unternehmer-Umfrage an ansässige Firmen im Kreis Warendorf.
Hagemeier, Dr.Hermeier, Lohmann, Block, Knoll, Jaster,Dr.Stallmeister, Rehbaum Um Lösungen zu entwickeln wandte sich der Kreisverband der Mittelstands-und Wirtschaftsvereinigung mit einer Unternehmer-Umfrage an ansässige Firmen im Kreis Warendorf. Über 200 Betriebe antworteten zu den Themen Ausbildung und Beruf. Im Oelder Brauhaus präsentierte Stefan Knoll, Vorstandsmitglied der MIT Kreis Warendorf, die Fragen und Antworten. Vor Vertretern von Verbänden, Schulen und der Berufsberatung, eingeladen durch Susanne Block, Vorsitzende der MIT Kreis Warendorf, führten die vorgestellten Ergebnisse zu einer lebhaften Diskussion. Die beiden Landtagsabgeordneten Henning Rehbaum und Daniel Hagemeier nahmen die Ergebnisse und Diskussionsbeiträge der MIT-Unternehmerumfrage als Auftrag in die politischen Gremien mit. So bemängelten viele Betriebe, daß das Abitur zu leicht zu erlangen wäre. Dr. Philipp Hermeier, Schulleiter des Thomas-Morus Gymnasium in Oelde: „Der Notendruck auf die Schüler ist immens. Deshalb stehen auch die Schulen untereinander im Wettbewerb. Die Abiturprüfungen haben ein unterschiedliches Niveau.“ Um Schulabgängern die betriebliche Ausbildung schmackhafter zu machen starteten insbesondere Handwerksverbände großangelegte Kampagnen. „Die Resonanz liegt unter den Erwartungen“ berichtete Heinz-Bernd Lohmann, Obermeister der Tischler-Innung und Kreishandwerksmeister. „Das Handwerk hat jede Menge offene Ausbildungsstellen. Aber in den Köpfen und Vorstellungen von Schülern, Eltern und Lehrern finden diese Berufe keine Anerkennung.“ Selbst Studiumabbrecher finden nicht den Weg in das Handwerk. „Sie gehen in die Industrie, die meistens besser bezahlt, und in die Verwaltungen“ so Dr. Paul Stallmeister, Ansprechpartner im Hochschulteam der Arbeitsagentur Ahlen-Münster. Konkret bestätigte Berthold Jaster, Studien-und Berufswahlkoordinator an der Fritz-Winter-Gesamtschule in Ahlen, die Tendenz: „Von den 200 Entlassschülern werden nur 20 direkt in eine Ausbildung gehen.“ Dabei haben die FWG-Schüler, wie an den meisten anderen Schulen auch, bereits ab der 7.Klasse Umgang mit Berufserkundung und Betriebspraktika. Tatsächlich führten viele Unternehmer an, daß die Schüler heute wenige selbstständiger und eigenverantwortlicher seien und zudem verunsichert bei der Wahl ihres Berufsweges. Bei einer Auswahl von über 300 Ausbildungsberufen, die sich dann noch in mehreren Schwerpunkte gliedern, und über 8.900 Studiengänge, fällt vielen eine Entscheidung schwer. Praxisnah berichtete dafür ein Unternehmer: „Mein Betrieb expandiert in einem neuen handwerklichen Tätigkeitsfeld. Teilemeister, die es in der Industrie gibt, gibt es nicht im Handwerk. Für mich wäre es eine Lösung.“ Die Auswertung der Umfrage kann unter mit-kreis-waf.de abgerufen werden.